Fields of Dialogues

Ein Projekt von Janna Lichter & Laura Oldörp
Hochschule Düsseldorf
mit Prof.in Anja Vormann

Im Kibbutz Sde Boker »Feld der Hirten«, entwickelt das Projekt ein offenes Filmlabor, in dem genderbezogene Diskurse und Erfahrungen mit einer Gruppe von israelischen und deutschen Studierenden, Forscher*innen und Anwohner*innen diskutiert werden. Das übergeordnete Ziel ist es, einen offenen Prozess zu schaffen und zu gestalten, um gemeinsam einen Film zu machen, der kollektive und individuelle Erfahrungen zu Gender-Themen diskutiert.

Ein Kibbuz basiert auf kollektiven Handlungen – der Motor unseres Projekts „Fields of Dialoges“. Die Gleichstellung von Frauen und Männern als Teil des kollektiven Denkens führt uns zu den Fragen aktueller Diskurse über Geschlechterrollen und persönlicher Erfahrungen der Teilnehmer*innen.

Felder der bewegten Bilder

Vor Ort kommen wir mit der Gruppe israelischer und deutscher Studierenden, Forscher*innen und Anwohner*innen rund um Sde Boker zusammen, um uns zu treffen, auszutauschen, zu reden und zu filmen. Dabei entsteht ein Open Film Lab, das neue Räume des Dialogs rund um das Thema Gender produziert.

Die im Vorfeld erstellten digitalen Denkfelder mit gesammelten und visualisierten Screenings, Ideen und gemeinsamen Erfahrungen sind die Basis für unser Open Film Lab und die Workshops vor Ort. Während der Exkursion arbeiten wir unsere ersten Ideen weiter aus und dekonstruieren unsere Vorstellungen von Gender. Das Filmen und Dokumentieren unseres Projekts hilft uns, unsere Prozesse zu reflektieren und zu visualisieren. Das übergeordnete Ziel ist es, Verständnis für jede*n Teilnehmer*in zu erreichen und die Ergebnisse mit interessierten Anwohner*innen zu teilen.

Unser Open Film Lab ist ein Experiment, um Geschlechterrollen gemeinsam zu diskutieren und zu versuchen, verschiedene Aufgaben im Rahmen des gemeinschaftlichen Denkens eines Kibbuz zu erarbeiten. Wichtig ist uns einen »safe space« zur Verfügung zu stellen und die Beziehung der Gruppe und des Individuums zu reflektieren, um neue Konstruktionen von Geschlecht und Identität für jede*n Teilnehmer*in zu erschließen.

Methodenfelder

Wichtig für uns ist die Reflexion und Transparenz der Kameraarbeit. Die Interviews und Filmkonzepte werden gemeinsam mit den Teilnehmer*innen geplant. Jeder wird in die Lage versetzt, zu filmen, zu interviewen und aufzunehmen. Dabei werden Ebenen von Dialogen, Porträts, Landschaften und Reflexionen einbezogen. Ziel ist es, jede*n als Autor*in des Projekts zu autorisieren. Ebenso wollen wir performative Momente in unsere Prozesse einbeziehen.

1. Kamera-Workshop. Hier werden wir uns und die technische Ausrüstung der Gruppe vorstellen. Gemeinsam werden wir kleine Übungen machen, die jede*n zum Filmen ermächtigt. Wir stellen die Fragen: Was sehen wir? Welche Technik verwenden wir? Wann nehmen wir auf?

2. Koch-Workshop. Um sich kennenzulernen und eine gemeinsame Sprache zu finden – diskutieren und kochen wir ein gemeinsam ausgewähltes Gericht. In diesem Moment wird jede*r filmen und aufnehmen. Wir werden nur das dokumentieren, was wir als Gruppe für persönlich relevant und wichtig halten.

3. Kibbuz-Aktivität. Während dieser Zeit werden wir Praktiken von uns innerhalb und außerhalb des Kibbuz dokumentieren, wie z.B. Schwimmen im örtlichen Schwimmbad, eine Tour zum Kaktusgarten, ein Besuch im Ben-Gurion-Haus, ein Ausflug in die Wüste usw.

4. Reflexions-Spaziergang. Der Spaziergang wird in Kleingruppen durchgeführt. Gemeinsam gehen wir zu einem ausgewählten Ort, an dem wir innehalten und spezifische Fragen stellen, die wir während des Prozesses ausgewählt haben. Am Ende des Projekts werden wir reflektieren und mit der Nachbearbeitung beginnen.