Lecture Hadas Satt

Hadas Satt
Geboren 1981 in Israel,
lebt und arbeitet in Tel Aviv

Hadas Satt arbeitet hauptsächlich im Bereich Fotografie und fotografische Installationen und erwarb ihren MFA und ihren BFA an der Bezalel Academy of Art and Design.

Ihre Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen an Orten wie der Moscow International Biennale for Young Art, dem MOCA Museum Shanghai, dem Israel Museum in Jerusalem, dem Tel Aviv Museum, der Hit Gallery in Bratislava, der RawArt Gallery und der Hezi Cohen Gallery in Tel Aviv, Herzliya Museum of Contemporary Art und dem POV Festival.

Ihre Werke sind in privaten und öffentlichen Sammlungen zu finden, darunter The Israel Museum Collection, The Tel Aviv Museum, Hoche Art Collection und The Shpilman Institute for Photography Collection.

Artist Statement

Ich stelle mir die Kamera als ein vom zentralen Nervensystem losgelöstes visuelles Organ vor, ein körperloses Auge, das die gewohnten Befehle des Gehirns nicht beachtet. Während unser Gehirn ständig Reize ermöglicht und hemmt, korrigiert es regelmäßig Wahrnehmungsverzerrungen, stellt die auf unserer Netzhaut eingeprägten Bilder auf die richtige Seite und erstellt relevante Hierarchien aus einer ansonsten abstrakten Ansammlung physikalischer Beziehungen. Die Kamera legt die Beziehung zwischen dem Fotografen und der physischen Welt offen.

Ich finde, dass der Kern der existentiellen Erfahrung im Wesentlichen in der Betonung verkörpert ist, die darauf gelegt wird, wie nah oder wie weit wir von Objekten entfernt sind. Daraus ergibt sich der phänomenologische Aspekt meiner Arbeit. Mich interessieren die Distanzen zwischen mir und den Dingen um mich herum. Viele meiner Arbeiten beginnen damit, dass ich intensiv auf die Lücke zwischen dem Boden und den Baumkronen, meiner Hand und dem Himmel, mir selbst und einer kopfüber hängenden Fledermaus schaue, während ich ihr Porträt aufnehme. Ich »messe« diese Distanz fotografisch und hebe sie dadurch auf.

Meine kreative Praxis besteht aus langwierigen Prozessen des Aufzeichnens der Erfahrung von Dingen in der Welt und deren Rekontextualisierung. Ich beginne damit, Objekte, Geschichten und Bilder zu sammeln, die auf direkte Erfahrung ausgerichtet sind, und verwende sie, um neue Bedeutungsstrukturen zu erzeugen. Dies lenkt meiner Meinung nach die Aufmerksamkeit auf die physikalischen Eigenschaften von fotografischen Materialien, sodass das Gesamtwerk oft sowohl figurative als auch skulpturale Qualitäten enthält.

Mich zieht es in öffentliche Gärten und Wildparks, wo meine Kamera der Vermittlung ihrer beobachteten kulturellen Wahrnehmung dient. Ich bearbeite meine Arbeit sowohl während als auch nach dem fotografischen Prozess, um konstruierte Räume zu schaffen, in denen ich die ständige Spannung zwischen Natürlichem und Künstlichem erforsche. Die Fotografie dient hier als dokumentarisches Werkzeug, das die Wechselwirkungen der Technik mit der Biologie festhält und gleichzeitig die Welt neu erschafft.