Swimmingpool am Golan

Ein Film von Esther Zimmering

Die eine Hälfte der Familie baute sozialistische Kibbuzim auf, die andere Hälfte die DDR. Die Mitglieder der Familie Esther Zimmerings hatten ihre sozialistischen Ideale nach der Shoa nicht verloren – genau wie ihre Leben. Nach dem Mauerfall lernt Esther Zimmering nicht nur ihre unbekannten Verwandten kennen, sondern auch die Welt der Zionisten. Was ist von den gegensätzlichen Ideen ihrer Vorfahren übrig geblieben? Eine Suche nach Esthers eigener Identität und ihren Wurzeln.

Drei Generationen – Drei filmische Ebenen

»Der größte Teil meiner Familie wurde in Auschwitz, Riga und Theresienstadt ermordet. Die beiden einzigen Überlebenden, Lizzi und Lore, bauten nach dem Holocaust in zwei weit voneinander entfernten Weltregionen ihr neues Leben auf. Sie heirateten politisch engagierte Männer, gründeten Familien und halfen beim Aufbau ihrer jeweiligen Heimatländer. Es war die Zeit des kalten Krieges. Die ehemaligen Cousinen standen plötzlich jeweils auf der anderen Seite der Mauer zweier verfeindeter Systeme. Über das Wunder des  Überlebens und die Grausamkeit des Erlebten haben meine Großeltern sehr wenig erzählt – und ihre Kinder haben nicht danach gefragt. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass erst die Enkelgeneration Fragen nach der Vergangenheit stellt. Ich bin die Enkelgeneration. Und ich stelle allen drei Generationen Fragen.«

»In einer ersten Handlungsebene beleuchtet der Film die Jugendzeit von Lizzi und Lore in Berlin, ihre Emigration und den Neubeginn in Palästina und Ostdeutschland. In einer zweiten Handlungsebene betrachtet der Film das Leben meiner lebenden Verwandten, der Elterngeneration, in der DDR und Israel. Das erste Zusammentreffen der beiden Familienzweige nach Kriegsende fand erst 1958 zwischen meiner Großmutter und ihrer Cousine statt. In der dritten Handlungsebene beschäftigt sich der Film mit der Zeit nach dem Mauerfall 1989. Meine Familie hat wieder zueinander gefunden. Mein Vater und ich beginnen mit der Suche nach unseren jüdischen Wurzeln, denn jetzt stehen uns alle Möglichkeiten zur Verfügung: Reisen zu den Orten der Zimmering-Vergangenheit, Zugriff zu Archiven, selbst gewählte Studien und neue Kontakte. Wie sieht mein Vater im Rückblick sein Aufwachsen in der DDR und wie sah er sich dort als jüdischer Mensch?«

Open Air Kino vor dem jüdischen Museum Berlin