Virtual Kibbuz

Ein Projekt von Patrick Kruse
Hochschule Düsseldorf
mit Prof.in Anja Vormann

Die Kultur des Kibbuz durch Objekte begreifen. Die Idee des Projekts ist es im physischen Raum ein Netzwerk aus virtuellen Objekten zu schaffen, die Geschichten miteinander verbinden.

Objekte, die Menschen teilen und sich auf das tägliche Leben im Kibbuz beziehen, werden digital gesammelt. Objekte, die Beziehungen und Handlungen mitgestalten, werden objekthafte Zeugen des Alltagslebens. Sie bestimmen den Alltag und prägen die Gesellschaft.

Virtuelle Objekte werden mit Interviews verknüpft; erzählen Geschichten und analysieren Verhältnisse – Menschen sprechen über und durch die virtuellen Objekte. Die gesprochenen Erfahrungen geben den digitalen Objekten einen spezifischen Charakter und eine Haltung, die das Leben im Kibbuz und damit die Grundidee repräsentieren.

Jedes Objekt hat die gleiche Relevanz und Bedeutung im Gesamtgefüge. Die individuelle Erfassung eines bestimmten Objekts im Scanprozess, zeigt nicht irgendein Objekt, sondern ein explizites. Es repräsentiert einen Ort, eine Person oder eine Situation im realen Kibbuz. Der Fokus liegt auf dem täglichen Leben und Arbeit im Kibbuz.

Durch die Anordnung der digitalen Objekte im physischen Raum entsteht eine Mixed-Reality-Umgebung, die nicht nur als Abbild der Gesellschaft dient, sondern von ihr geschaffen wird. Die Arbeit wird von den Bewohner*innen vor Ort gescannt.

Persönliche Objekte, die für eine Position im Kibbuz stehen, werden kollektiv gesammelt und im physischen Raum wieder zusammengefügt.

So soll nach der Idee von Samuel Bickel ein »Alltagsgarten« aus digitalen Objekten entstehen.

Eine Rauminstallation in der Geschichten, Bilder und Dokumente über AR erlebbar werden.

Ein Beispielvideo aus dem letzten Projekt, AR Installation

Technische Realisierung

Phase 1: Die Sammlung

Ein standardisiertes Handbuch für die Digitalisierung von Objekten soll eine kollektive Sammlung von photogrammetrischen Objekten ermöglichen. Eine für Normalbürger*innen konzipierte Anleitung soll die Möglichkeit bieten, Objekte mit einfachen Geräten (Tablet, DSLR, Smartphone) dreidimensional abzubilden. Ein objektorientiertes Interview ergänzt die Bilder um persönliche Inhalte und wird vor der Objektauswahl durchgeführt.

Möglicher Arbeitsablauf:
Interview > Fotografien durch Bewohner > Upload in einen gemeinsamen Online-Speicher > Verarbeitung zu 3D-Objekten.

Phase 2: Die Auswertung
Die gesammelten Objekte werden in einem offenen Format besprochen. Gemeinsam wird eine Auswahl der Objekte getroffen.

Phase 3: Das Netzwerk
Die gesammelten Scans können per AR-App im physischen Raum abgerufen werden. Markierungen auf dem Boden bestimmen die Position der einzelnen Objekte. Alle Objekte bilden ein Gedächtnis, das über das Leben im Kibbuz und seine Werte aufklärt.